Sehenswerter Vortrag über Medienkompetenz

Dienstag, 01.03.2016

Mirko Matytschak

Es gibt einen hervorragenden Blog, nämlich den von Fefe, der mit leicht schnoddriger Schnauze oft in Kürze die Dinge auf den Punkt bringt. Er empfiehlt in seinem Blog einen Vortrag auf Youtube, den ich gleich mal weiterempfehle, weil er phantastisch ist: Ein Vortrag über Medienkompetenz, der sich vor allem an junge Menschen richtet. Medienkompetenz wäre jetzt: Schaut Euch den Vortrag an, bildet Euch eine Meinung darüber und wenn Euch das Konzept der Medienkompetenz überzeugt, leitet den Link weiter.

Und es schadet nicht, ab und an Fefes Blog anzuschauen. Nicht alles, was er so zum Besten gibt, kann ich auch unterschreiben, aber das ist doch das Schöne am Pluralismus, dass wir uns unterschiedliche Standpunkte anschauen, damit unser Weltbild nicht zu eng wird.

Wer sich nur die etablierten Medien anschaut, versäumt etwas. Und warum das so ist und was genau man versäumt, das kann man in Daniele Gansers Vortrag über Medienkompetenz lernen.

Nebenbei gibt Ganser auch Tipps zur Lektüre und erwähnt andere Websites, die anzusehen sich ebenfalls lohnt. Hier stößt man auf ein Universum an Informationen, die es uns ermöglichen, die gegenwärtigen Ereignisse in einen historischen Kontext zu bringen und damit besser zu verstehen.

Aber ich warne gleich davor: Wer sich diesem Universum aussetzt, wird nie wieder unhinterfragt eine Äußerung von Herrn Seehofer glauben. Der Herr Seehofer steht hier stellvertretend für alle Politiker und Journalisten, die auf intelligente Art und Weise völlig bescheuerte Argumente zum Zeitgeschehen in die Welt setzen, weil sie darauf spekulieren, dass diese Argumente von unterdurchschnittlich intelligenten oder schlecht informierten Menschen an die Stammtische getragen werden.

Und da kann man mit Ganser nur sagen: Lasst Euch nicht für dumm verkaufen, fangt an, eine Grundlage für Euer eigenes Urteil zu legen.

Als sich nach dem Holocaust alle Welt fragte, wie so etwas möglich war, hat Hannah Arendt eine sehr treffende Antwort gefunden. Sie sagt sinngemäß, es sei letztlich die Verweigerung des individuellen ethischen Urteils gewesen, was Menschen zu Henkern in Konzentrationslagern gemacht hat. Solche Dinge passieren, wenn wir nicht eine geistige Grundlage schaffen, auf der unser ethisches Urteil beruht. Wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung dafür, die Dinge zu hinterfragen, die uns via Tagesschau, Spiegel, Focus, Zeit, Welt, Bild etc. als fertig verpacktes Weltbild untergejubelt werden sollen.

Es gibt Alternativen. Und Ihr müsst nicht lange suchen: Ihr könnt bei Gansers Vortrag direkt anfangen.

 

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