Was macht die Bundeswehr eigentlich in Afghanistan?

Freitag, 04.06.2021

Mirko Matytschak

Vielleicht geht es Euch wie mir, und Ihr versteht nicht so ganz, wozu die Bundeswehr eigentlich in Afghanistan war. Wenn wir die Steuergelder dort nicht sinnlos verprasst hätten, dann wäre der Anteil der Rüstungsausgaben vom BIP vielleicht noch geringer. Jetzt, beim Abzug der Truppen, erhellt sich ein wenig die Frage danach, was die Soldaten dort gemacht haben.

n-tv berichtet unter Verweis auf den "Spiegel", dass bis zum kompletten Rückzug der Truppen ein absolutes Alkoholverbot bestehe, wegen des erhöhten Sicherheitsrisikos in der Zeit. Die übrig gebliebenen Bestände werden jetzt per Frachtmaschine nach Deutschland ausgeflogen. Zitat:

Die Logistiker der Truppe hätten in den vergangenen Tagen bereits 29 Europaletten mit knapp 65.000 Dosen Bier sowie 340 Flaschen Wein und Sekt beladen, berichtet der "Spiegel".

Der Spiegel-Artikel ist hinter der Paywall, daher kann ich das nicht überprüfen. Über das Ausmaß der Bestellungen alkoholischer Getränke für den Afghanistan-Einsatz hat bereits einmal der Tagesspiegel berichtet:

Die Bundeswehr in Afghanistan hat sich im vergangenen Jahr mehr als eine Million Liter alkoholische Getränke in ihre Lager liefern lassen. Konkret waren es rund 990.000 Liter Bier sowie rund 69.000 Liter Wein und Sekt, wie der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Thomas Raabe, am Mittwoch in Berlin bestätigte.

Ich sag's mal so: Wenn wir unsere Rüstungsausgaben auf diese Weise bestreiten, dann fehlt das Geld wenigstens zum Kriegspielen.

Vielleicht ließe sich ein Freibierprogramm für die Bevölkerung als Rüstungsausgaben verbuchen. Das würde die NATO zufriedenstellen, weil wir die Rüstungsausgaben erhöhen und bei der Bevölkerung würde das auf jeden Fall zu einer erhöhten Zufriedenheit führen.

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